
Herzlichen Glückwunsch zum 90. Geburtstag, Eure Heiligkeit Dalai Lama! Als Hommage an den großen Meister hier einige seiner Worte über sein Verhältnis zu S. H. dem 16. Gyalwa Karmapa. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Jean Paul Ribes und Mick Brown, die das Oberhaupt der Tibeter*innen interviewten. Abgedruckt in "Strahlendes Mitgefühl", Band 1.
Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso
Meine Freundschaft mit dem 16. Karmapa
An sich erübrigt es sich, etwas über den 14.Dalai Lama zu schreiben. Als ehemals weltliches Oberhaupt der Tibeter und einer der größten Meister unsrer Zeit verbreitet er seit Jahrzehnten den Buddhismus auf der ganzen Welt, und ist ebenfalls für seinen intensiven Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bekannt. Ausschnitte aus Interviews von Jean Paul Ribes[1] und Mick Brown[2].
Frage: Wie war das Verhältnis zwischen den Karmapas und den Dalai Lamas in der Vergangenheit?
Dalai Lama: Ich weiß nichts über die Beziehungen zwischen dem 15. Karmapa und dem 13. Dalai Lama, aber ich nehme an, dass sie gut waren.
Doch das Verhältnis zwischen dem 13. Dalai Lama und dem letzten Karmapa, der noch sehr jung war, war hervorragend. Der Dalai Lama war äußerst freundlich zu dem jungen Karmapa Rinpoche, lud ihn zu sich in den Norbulingka ein und schickte ihm kleine Geschenke nach Tsurphu. Die Pferde der Boten, die diese brachten, waren mit Glöckchen geschmückt, und jedes Mal, wenn der kleine Karmapa den Klang dieser Glöckchen hörte, tanzte er vor Freude!
Mich verband eine Freundschaft mit dem 16. Karmapa. Er kam sehr häufig nach Lhasa. Auch meine Mutter kannte Karmapa ausgesprochen gut und liebte ihn sehr. Obwohl er älter war als ich, übertrug ich ihm die Kālacakra-Ermächtigung und einige andere Einweihungen. Wir standen einander sehr nah.
Er war dabei, als ich auf Einladung von Mao nach China reiste. Als wir von der Reise zurückkehrten, schickte ich Vertreter in alle Provinzen unseres Landes. Sie sollten in den Klöstern aller Schulen unsere Einigkeit verkünden. [Karmapa war einer von ihnen.]
Später lud er mich ein und ich kam nach Tsurphu. Ich blieb ein paar Tage und sah all die Nangden, die gesegneten Objekte, die wir für gewöhnlich über Generationen aufbewahren, die Reliquien der Heiligen, Bilder und andere wertvolle Gegenstände.
Meine beiden Tutoren waren auch dabei, sie waren enge Freunde des Karmapa, besonders Tridjang Rinpoche. Sie neckten sich immer gegenseitig. Karmapa hatte eine sehr umgängliche Art. Ich erinnere mich noch heute klar und voller Freude an die wenigen Tage, die ich dort verbrachte. Es waren glückliche Tage, wie Urlaub!
Karmapa besaß einen Filmprojektor und einen Generator, der allerdings leider nicht mehr funktionierte. Mein Fahrer kannte sich mit solchen Reparaturen aus und brachte ihn zur Freude Karmapas wieder in Gang. An dem Abend sahen wir einen Hindi Film mit vielen Kampfszenen. (...)
Durch diese Dinge wurden wir sehr enge Freunde. Und natürlich war er eine sehr nette Person, ein sehr guter Mensch! Aufgrund seiner Natur und seiner tiefen Einsicht strahlte der 16. Karmapa einen besonderen Segen aus.
[1] Ribes, Jean-Paul: Karmapa. Librairie Arthème Fayard, 2000, S. 238-240.
[2] Die letzten beiden Absätze sind aus: Brown: Dance of 17 Lives, a.a.O.
Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso
Meine Freundschaft mit dem 16. Karmapa
An sich erübrigt es sich, etwas über den 14.Dalai Lama zu schreiben. Als ehemals weltliches Oberhaupt der Tibeter und einer der größten Meister unsrer Zeit verbreitet er seit Jahrzehnten den Buddhismus auf der ganzen Welt, und ist ebenfalls für seinen intensiven Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bekannt. Ausschnitte aus Interviews von Jean Paul Ribes[1] und Mick Brown[2].
Frage: Wie war das Verhältnis zwischen den Karmapas und den Dalai Lamas in der Vergangenheit?
Dalai Lama: Ich weiß nichts über die Beziehungen zwischen dem 15. Karmapa und dem 13. Dalai Lama, aber ich nehme an, dass sie gut waren.
Doch das Verhältnis zwischen dem 13. Dalai Lama und dem letzten Karmapa, der noch sehr jung war, war hervorragend. Der Dalai Lama war äußerst freundlich zu dem jungen Karmapa Rinpoche, lud ihn zu sich in den Norbulingka ein und schickte ihm kleine Geschenke nach Tsurphu. Die Pferde der Boten, die diese brachten, waren mit Glöckchen geschmückt, und jedes Mal, wenn der kleine Karmapa den Klang dieser Glöckchen hörte, tanzte er vor Freude!
Mich verband eine Freundschaft mit dem 16. Karmapa. Er kam sehr häufig nach Lhasa. Auch meine Mutter kannte Karmapa ausgesprochen gut und liebte ihn sehr. Obwohl er älter war als ich, übertrug ich ihm die Kālacakra-Ermächtigung und einige andere Einweihungen. Wir standen einander sehr nah.
Er war dabei, als ich auf Einladung von Mao nach China reiste. Als wir von der Reise zurückkehrten, schickte ich Vertreter in alle Provinzen unseres Landes. Sie sollten in den Klöstern aller Schulen unsere Einigkeit verkünden. [Karmapa war einer von ihnen.]
Später lud er mich ein und ich kam nach Tsurphu. Ich blieb ein paar Tage und sah all die Nangden, die gesegneten Objekte, die wir für gewöhnlich über Generationen aufbewahren, die Reliquien der Heiligen, Bilder und andere wertvolle Gegenstände.
Meine beiden Tutoren waren auch dabei, sie waren enge Freunde des Karmapa, besonders Tridjang Rinpoche. Sie neckten sich immer gegenseitig. Karmapa hatte eine sehr umgängliche Art. Ich erinnere mich noch heute klar und voller Freude an die wenigen Tage, die ich dort verbrachte. Es waren glückliche Tage, wie Urlaub!
Karmapa besaß einen Filmprojektor und einen Generator, der allerdings leider nicht mehr funktionierte. Mein Fahrer kannte sich mit solchen Reparaturen aus und brachte ihn zur Freude Karmapas wieder in Gang. An dem Abend sahen wir einen Hindi Film mit vielen Kampfszenen. (...)
Durch diese Dinge wurden wir sehr enge Freunde. Und natürlich war er eine sehr nette Person, ein sehr guter Mensch! Aufgrund seiner Natur und seiner tiefen Einsicht strahlte der 16. Karmapa einen besonderen Segen aus.
[1] Ribes, Jean-Paul: Karmapa. Librairie Arthème Fayard, 2000, S. 238-240.
[2] Die letzten beiden Absätze sind aus: Brown: Dance of 17 Lives, a.a.O.