Foto: Der 16. Karmapa auf den Weg in den Tempel von Dhagpo Kagyü Ling, Juli 1977.
Karmapa beschloss an einem der Tage bei seinem Besuch in Dhagpo Kagyü Ling im Sommer 1977, dass er sich seine ohnehin recht kurzen Haare schneiden lassen wollte. Christian Bruyat erinnert sich:
“An einem Tag wollte sich Karmapa die Haare schneiden lassen. Bernard Benson, der Karmapa die Ländereien geschenkt hatte, war völlig außer sich, denn man konnte ihn ja nicht zu irgendeinem x-beliebigen Frisör bringen, er telefonierte in der ganzen Dordogne herum, bis er einen Frisör fand, der ein getrenntes Zimmer hatte. Benson hatte einen regelrechten Fuhrpark: einen Berkley, Talbots, Rolls-Royce etc. Er ließ Karmapa wählen und er entschied sich für einen Morgan mit einer Handhupe. Karmapa hupte während der ganzen Fahrt, hinterher schien es mir, als wollte er mit allen einen Kontakt herstellen, er war einfach sehr fröhlich.
Der Frisör hatte so etwas noch nie erlebt. Karmapa hatte die Haare wenige Millimeter lang und wollte sie trotzdem noch kürzen. Der Frisör fand sich von den Tulkus und den anderen Begleiter umgeben wieder, er begann zu schneiden, die Haare fielen, aber bevor sie den Boden berührten, fingen die Lamas sie auf. Der Frisör fragte: “Habe ich etwas falsch gemacht?” und Benson erklärte ihm, es handle sich um einen alten tibetischen Brauch, die Haare zu fangen, bevor sie den Boden berührten. Der Frisör hatte später nichts aufzukehren!
(…) Karmapa sagte den anderen Tulkus, sie sollen sich auch die Haare schneiden lassen und sagte zu mir auf Tibetisch: “Wir gehen!” (...) wir fanden uns in den Straßen Sarlats wieder, ohne dass die anderen unser Verschwinden bemerkt hätten. (...) Ich weiß nicht wie er das gemacht hat, dass wir von den anderen unbemerkt gehen konnten, das muss eines von diesen Tricks des Karmapas sein. Ich verstand, nicht was los war und warum er wollte, dass wir zu zweit gingen. Er war wirklich zufrieden!
Ich war mir nicht bewusst, dass die anderen absolut panisch waren, weil sie Karmapa verloren hatten – Karmapa, der seit seiner Geburt nicht einen einzigen Augenblick alleine war, mit den Tulkus ist das halt so, sie werden immer begleitet, selbst wenn sie auf die Toilette gehen, kommt jemand mit zur Tür und das ist vor allem bei großen Tulkus wie dem Karmapa so. Es war also sehr schlimm für sie, dass man de ihn aus den Augen verloren hatte, dass man nicht wusste wo er war.
Karmapa ging derweil überall hin, in die Geschäfte, die Leute waren sehr überrascht. Er sagte “Tschapodu, tschapodu!” oder manchmal auch “very good!” Es war als schaffe er damit eine Verbindung mit den Einwohnern von Sarlat. Er war völlig offen, er lächelte ununterbrochen... Und auf einmal taucht am Ende der Straße Benson auf, absolut außer sich. Man hatte Karmapa schließlich wiedergefunden.! (…) Wir fuhren zurück ins Schloss, alle Tulkus mit geschnittenen Haaren.”
Nächste Leseprobe: Im Tierkrankenhaus
Karmapa beschloss an einem der Tage bei seinem Besuch in Dhagpo Kagyü Ling im Sommer 1977, dass er sich seine ohnehin recht kurzen Haare schneiden lassen wollte. Christian Bruyat erinnert sich:
“An einem Tag wollte sich Karmapa die Haare schneiden lassen. Bernard Benson, der Karmapa die Ländereien geschenkt hatte, war völlig außer sich, denn man konnte ihn ja nicht zu irgendeinem x-beliebigen Frisör bringen, er telefonierte in der ganzen Dordogne herum, bis er einen Frisör fand, der ein getrenntes Zimmer hatte. Benson hatte einen regelrechten Fuhrpark: einen Berkley, Talbots, Rolls-Royce etc. Er ließ Karmapa wählen und er entschied sich für einen Morgan mit einer Handhupe. Karmapa hupte während der ganzen Fahrt, hinterher schien es mir, als wollte er mit allen einen Kontakt herstellen, er war einfach sehr fröhlich.
Der Frisör hatte so etwas noch nie erlebt. Karmapa hatte die Haare wenige Millimeter lang und wollte sie trotzdem noch kürzen. Der Frisör fand sich von den Tulkus und den anderen Begleiter umgeben wieder, er begann zu schneiden, die Haare fielen, aber bevor sie den Boden berührten, fingen die Lamas sie auf. Der Frisör fragte: “Habe ich etwas falsch gemacht?” und Benson erklärte ihm, es handle sich um einen alten tibetischen Brauch, die Haare zu fangen, bevor sie den Boden berührten. Der Frisör hatte später nichts aufzukehren!
(…) Karmapa sagte den anderen Tulkus, sie sollen sich auch die Haare schneiden lassen und sagte zu mir auf Tibetisch: “Wir gehen!” (...) wir fanden uns in den Straßen Sarlats wieder, ohne dass die anderen unser Verschwinden bemerkt hätten. (...) Ich weiß nicht wie er das gemacht hat, dass wir von den anderen unbemerkt gehen konnten, das muss eines von diesen Tricks des Karmapas sein. Ich verstand, nicht was los war und warum er wollte, dass wir zu zweit gingen. Er war wirklich zufrieden!
Ich war mir nicht bewusst, dass die anderen absolut panisch waren, weil sie Karmapa verloren hatten – Karmapa, der seit seiner Geburt nicht einen einzigen Augenblick alleine war, mit den Tulkus ist das halt so, sie werden immer begleitet, selbst wenn sie auf die Toilette gehen, kommt jemand mit zur Tür und das ist vor allem bei großen Tulkus wie dem Karmapa so. Es war also sehr schlimm für sie, dass man de ihn aus den Augen verloren hatte, dass man nicht wusste wo er war.
Karmapa ging derweil überall hin, in die Geschäfte, die Leute waren sehr überrascht. Er sagte “Tschapodu, tschapodu!” oder manchmal auch “very good!” Es war als schaffe er damit eine Verbindung mit den Einwohnern von Sarlat. Er war völlig offen, er lächelte ununterbrochen... Und auf einmal taucht am Ende der Straße Benson auf, absolut außer sich. Man hatte Karmapa schließlich wiedergefunden.! (…) Wir fuhren zurück ins Schloss, alle Tulkus mit geschnittenen Haaren.”
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