Alle Dinge sind in ihrer Essenz Geist
Der 16. Gyalwa Karmapa
Alle Dinge sind in ihrer Essenz Geist
Und da alles Geist ist, gibt es nichts
Nicht einmal das kleinste Ding, kein Atom
Oder Staubkorn, das nicht von der gleichen Natur, eben Geist, wäre.
Alles ist nackt, rein, nicht von einem niederen Geist gemacht.
Dies zu Verwirklichen ist der Zustand des Erwachens der Buddhas der drei Zeiten.
Ihr symbolischer „Palast aus Licht“
Ist in ihrer Tiefe, der Verwirklichung – gambhira1
Ist Buddhaschaft, die Frucht, die Wirklichkeit.
Bleib in dieser tiefen Erfahrung, unabgelenkt.
So ist es nicht nötig, Körper oder Rede zu disziplinieren,
denn dann kommt alles von alleine.
HIERIN gibt es nichts zu verwirklichen:
Verstehe, dass alles was erscheint ohne Eigennatur ist.
Alle Phänomene sind ohne Selbst,
Im Dharmadatu, der Domäne des Geistes, gibt es keine Gedanken.
Die große, alles transformierende Weisheit jenseits des Dualismus ist der heilige Geist,
In dem alles vom gleichen Geschmack ist.
Wenn der Große Fluss fließt, egal welche Meditation Du machst,
Ist dies immer die Buddhanatur, Erwachen.
Die Welt ist einfach nicht da –
und alles ist große Freude.
Alle Dharmas, die Erscheinungen, jedes kleinste Ding sind in ihrer Essenz leer.
Und etwas, das leer ist, kann nicht vom Bewusstsein erfasst werden
Und so sind wir ganz von alleine von allem Haften befreit.
Jenseits des Intellekts erscheint nichts im Geist.
Das ist der Weg aller Buddhas, der Erwachten.
Übersetzt ins Englische von Sister Palmo
Anmerkung: Sie hatte bisweilen einen etwas zu christlichen Wortschatz, was erklärt warum sie "heiliger Geist" schreibt....
1 Skrt.: Tiefe
Übersetzung ins Deutsche © Gerd Bausch
Das Herz Mahamudras
Der 16. Gyalwa Karmapa
Erscheinung und Klänge entstehen aus fast unmerklichen Eindrücken im Geist.
So wie eine Spiegelung im Wasser von selbst vergeht [wenn das gespiegelte Objekt verschwindet]
Lösen sich die falschen Erscheinungen auf, sobald man versteht, dass sie jeglicher Wirklichkeit entbehren.
Jenseits dieser essentiellen Wirklichkeit gibt es nichts –
dies ist die Einsicht, die man mit Mahamudra erlangt.
Wenn das Tor des Geistes, das all diese Erscheinungen erschafft, unbehindert und nicht von Begriffen befangen bleibt, gibt es keine solide Wirklichkeit, nur strahlendes Licht – und wir lassen einfach alles natürlicherweise kommen.
Dies ist die Praxis der Mahamudra-Meditation.
Illusorische Phänomene entstehen aus dem Glauben an eine Realität.
Mit dem ununterbrochenen Verständnis ihrer Unwirklichkeit verweilen wir ruhig in der ursprünglichen spontanen Natur,
Der Weite, in der die Tatsache, dass es nichts zu erreichen gibt, anstrengungslos verwirklicht wird.
Dies ist die Praxis von Mahamudra
Diese drei Punkte sind meines Herzens Schatz.
Da die Yogis, die die Essenz von allem erreichen, wie mein eigenes Herz sind habe ich diese herzgefühlten Worte gesprochen, die andere nicht verstehen werden.
Übersetzung ins Deutsche © Gerd Bausch